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Unsere 9. und 10. Klassen besuchen die Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen

Niemals soll sich das wiederholen, was von vielen Historikern als „Sündenfall des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet wird. Diesem Ausspruch werden sich wohl alle Schüler der Johann-Heinrich-von Thünen-Schule Jördenstorf anschließen, die an der Exkursion zur Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen teilgenommen haben. Ein wichtiger Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit leistet dabei der Geschichtsunterricht in der Schule. Zu einer seiner Aufgaben gehört es, über die Ursachen und das Ausmaß des Holocausts aufzuklären und diese Erkenntnisse im eigenen historisch-politischen Urteilen einzubeziehen. Um vor Ort mit eigenen Augen annähernd zu begreifen und wahrzunehmen, was vor wenigen Jahrzehnten Mitten in Europa geschehen ist, sind die 9. und 10. Klassen der Johann-Heinrich-von Thünen-Schule am 06.03.2024 zur Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen gefahren. 

Die Exkursion wurde von unseren Geschichtslehrern Frau Jager, Herrn Jager und Herrn Willmann begleitet und vorbereitet. Im Geschichtsunterricht der Wochen zuvor sprachen wir bereits über verschiedene Inhalte zum Thema Holocaust. So tauschten wir uns unter anderem über die Unterschiede zwischen einem Konzentrations- und Vernichtungslager, das Netzwerk aus Konzentrationslagern im Dritten Reich, die ideologischen Grundlagen der Judenverfolgung sowie über die Kennzeichnung von KZ-Häftlingen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern aus. In diesem Zusammenhang kamen bereits viele Fragen auf, die geklärt werden konnten. Auf der Exkursion zur Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen wurden dabei nochmal die Besonderheiten dieses Konzentrationslagers deutlich. So wurden hier in unbegreiflicher Art und Weise medizinische Versuche an Häftlingen aus vielen europäischen Ländern durchgeführt. 

Unser Tag begann morgens mit einer etwa zweistündigen Busfahrt. Nachdem sich unsere beiden Jahrgangsstufen in zwei große Gruppen aufgeteilt haben, begannen die zwei Führungen durch den ehemaligen Lagerkomplex. In diesem Rahmen kamen wir untereinander und mit den Guides zur Aufnahme der Häftlinge, zum Aufbau des Konzentrationslagers, zum Lageralltag und zur NS-Propaganda ins Gespräch, die nach außen über gestellte Fotografien versuchte, ein humanes Bild über das Leben im Konzentrationslager zu vermitteln. Zudem hatten wir die Möglichkeit, an einem zentralen Gedenkort des ehemaligen Lagers Blumensträuße abzulegen, um den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken. Nach den etwa zweistündigen Führungen durch den Lagerkomplex hatten wir noch eine Stunde Zeit, die Ausstellungen der Mahn- und Gedenkstätte zu besuchen. So konnten wir über die verschiedenen historischen Quellen Rückschlüsse zum bewegenden Alltag der Häftlinge ziehen. Filmmaterial, Fotografien, Briefe und Gegenstände aus dem Lager liefern bis heute authentische Informationen aus einer Zeit, die nur etwa 80 Jahre zurückliegt. Auf der zweistündigen Rückfahrt nach Jördenstorf konnte nochmal jeder für sich die gesammelten Eindrücke reflektieren. Auch in den nächsten Geschichtsstunden werden wir uns sicherlich weiterhin über unsere gemeinsame Exkursion zur Mahn- und Gedenkstätte nach Sachsenhausen austauschen. Wir hoffen, dass sich dieser Teil der Geschichte nicht noch einmal zu keiner Zeit und an keinem Ort der Welt wiederholen wird.

Nach der gelungenen Exkursion bedanken wir uns recht herzlich bei dem Busunternehmen Rostock City Tour für die zuverlässige Hin- und Rückfahrt und bei den beiden Guides der Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen für die anschaulichen und interessanten Führungen. Auch in Zukunft möchte die Johann-Heinrich-von Thünen-Schule Jördenstorf weiterhin Exkursionen zu historischen Gedenkstätten durchführen und somit das Lernen an außerschulischen Lernorten ermöglichen.

geschrieben von Herrn Willmann

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